Zu Gast im Elsterpark in Herzberg
Für mich ging es schon am 27.04. los, da ich am Vorabend noch als Vertreter von RUNA REISEN an einer Veranstaltung im Rathaus Steinhagen teilgenommen habe. Thema der Veranstaltung waren die ab Anfang 2017 gültigen neuen Pflegegrade in der Pflegeversicherung. Dies aber nur am Rande.
Angereist bin ich mit der Deutschen Bahn, von Soest nach Steinhagen. Da viele Menschen mit Behinderung immer wieder davon berichten wie schwierig es sei mit der Bahn zu reisen, habe ich mich dazu entschlossen, dass doch auch mal wieder auszuprobieren. Ich muss zugeben, dass ich ein leidenschaftlicher Autofahrer bin und daher nur sehr selten die Bahn benutze. Entgegen meiner Erwartungen hat die Fahrt mit der Bahn aber hervorragend funktioniert. Der Service war gut und ich habe pünktlich mein Ziel erreicht. sowohl auf dem Hinweg, als auch auf dem Rückweg am 30.04.2017.
TraumHaus im Elsterpark
Am Freitag Morgen sind wir mit dem gesamten RUNA Team gestartet. Dazu haben wir uns einen Sprinter geliehen, in dem wir alle Platz fanden. Da wir ein überwiegend junges Team sind, ich gehöre schon zu den Senioren ;-), welches sich gut versteht und auch am Arbeitsplatz viel Spaß hat, verlief die Fahrt sehr vergnüglich. Die Anreise kam mir deutlich kürzer vor, als sie in Wirklichkeit war.
Gegen 15:00 Uhr haben wir unser Ziel erreicht! Schon auf dem Parkplatz wurden wir freundlich von Herrn Haenzel, dem Leiter des Elsterparks empfangen. Für mich war es fast wie nach Hause zu kommen, da ich den Elsterpark vor 2,5 Jahren schon einmal besucht hatte.
Alle Zimmer im TraumHaus, der Übernachtungseinheit im Elsterpark, sind behindertengerecht ausgestattet. Nur das Penthouse in der obersten Etage eignet sich nicht für Rollstuhlfahrer. Das Traumhaus verfügt über insgesamt 24 Zimmer. Da es den Elsterpark seit 2014 gibt, sind alle Zimmer modern und nach neusten Standards ausgestattet. Das Badezimmer verfügt über eine befahrbare Dusche mit einem Klappsitz. Bei Bedarf kann auch ein Duschstuhl dazugebucht werden. Darüber hinaus lässt sich jedes Zimmer mit weiteren Hilfsmitteln ausstatten. So sind Pflegebetten ebenso problemlos lieferbar, wie Patientenlifter und weitere Standardhilfsmittel.
Sowohl in der Dusche, als auch an der Toilette sind ausreichend Haltegriffe montiert. Auch einen Pflegedienst kann man bei Bedarf organisieren. Die Fenster im Bad und im Zimmer kann man elektrisch öffnen und schließen. Alle Zimmer sind mit einem Balkon ausgestattet. Die Zimmer erreicht man ebenerdig und über einen Aufzug. Alle Etagen sind einzeln farblich gestaltet, so dass sich Gäste leichter orientieren können. Bilder der Zimmer und des Traumhaus könnt Ihr Euch auf der Website von RUNA REISEN anschauen.
Danach haben wir uns im Blauhaus getroffen. Das Blauhaus ist das Restaurant im Elsterpark. Auch dieses ist barrierefrei gestaltet und verfügt über eine Behindertentoilette. Auch dort wurden wir freundlich und zuvorkommend vom Team begrüßt. Eine Besonderheit im Elsterpark ist, dass dort Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand arbeiten. Menschen mit Behinderung arbeiten im Service und in der Küche. Ich finde diese Tatsache gibt dem ganzen noch einen besonderen Charme. Zu keiner Zeit hat man aber das Gefühl in einem speziellen Hotel zu sein, da die Menschen mit Behinderung sehr gut in das Team eingebunden sind. Hier ist Inklusion nicht nur ein Thema, hier wird Inklusion gelebt! Besonders beachtlich finde ich, dass es dem Team in der Küche gelingt ein wirklich hochwertiges Speiseangebot zu kreieren, das der deutschen 4-Sterne Hotellerie entspricht.
Nachdem wir uns ein wenig bei Kaffee und hausgemachten Kuchen gestärkt und das Programm der folgenden 48 Stunden abgesteckt hatten, gab es Zeit für uns, die nähere Umgebung zu erkunden. Herzberg ist die Kreisstadt im Landkreis Elbe Elster im Westen Brandenburgs und hat etwa 10.000 Einwohner. Entsprechend beschaulich ist die Stadt Herzberg, die zum gemütlichen Schlendern einlädt. Das Hotel selbst liegt direkt an der Schwarzen Elster, an der man hervorragend spazieren, oder eine ausgedehnte Radtour mit hauseigenen Fahrrädern unternehmen kann. Mit Ruderbooten kann man sich gut auf der Schwarzen Elster bewegen. Doch dazu später mehr.
Am Abend haben wir dann sehr gut gegessen. Ein großes Lob nochmals an die Leistung der Küche. Es wird sehr darauf geachtet, Lebensmittel aus der Region zu verwenden.
Abends haben wir noch gemütliche und anregende Stunden am Lagerfeuer verbracht.
Tag 2 – Der Samstag im Zeichen der Aktivitäten
Am nächsten Tag waren wir sehr aktiv. Nach dem Frühstück haben wir uns erst einmal auf eine GPS-Tour begeben, bei der wir alle viel Spaß hatten. Für mich im Rollstuhl war alles gut erreichbar, die Wege waren gut berollbar und ohne Hindernisse.
Mittags gab es Besuch von Frau Dobs bekommen, die für die Tourismusförderung des Landkreises arbeitet. Sie hat uns sehr charmant von den Möglichkeiten des Tourismus für Menschen mit Behinderung im Landkreis Elbe-Elster berichtet und uns die Region näher gebracht.
Am Nachmittag haben wir dann den Kletterpark auf dem Gelände ausprobiert. Meine Kollegen sind dabei zum Teil bis an ihre Grenzen gegangen. Der Kletterpark ist leider noch nicht für Rollstuhlfahrer nutzbar. Dies soll aber noch geändert werden.
Am Gelände angeschlossen, ist das Bootshaus und eine Anlegestelle. Von hier aus kann man mit geliehenen Booten eine Tour auf der Schwarzen Elster unternehmen. Dies haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und sind ein Stück auf der Schwarzen Elster gepaddelt. Paddeln kann man auch als Rollstuhlfahrer hervorragend. Durch unsere Reise nach Teneriffa bin ich ja jetzt schon ein wenig geübt.
Damit war der Tag aber noch nicht beendet. Denn abends haben wir noch die Nacht zum Tag gemacht und das berühmt-berüchtigte Tierparkfest in Herzberg besucht. Dieses findet einmal im Jahr statt und stellt ein Highlight für die Bewohner von Herzberg und der Region dar. Entsprechend gut besucht war es. Am und auf dem Gelände des Tierparks Herzberg stehen einige Fahrgeschäfte, die man auch auf einer Kirmes findet und ein großes Festzelt, in dem eine große Party stattfand. Hier gingen wir auf Tuchfühlung mit den Einheimischen und ließen uns zu Tanzeinlagen á la Square Dance hinreißen. Musik für jeden Geschmack wird gespielt und Jung und Alt kamen auf ihre Kosten. Am frühen Morgen sind wir dann in die Betten gefallen.
Tag 3 – Bye, bye Brandenburg
Am nächsten Morgen sind wir dann nach dem Frühstück wieder abgereist. Für mich – und ich denke auch für meine Kollegen – war es ein sehr informativer und toller Betriebsausflug. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal beim Team vom Elsterpark bedanken, die diesen Ausflug in jeder Hinsicht unterstützt haben. Auch möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber bedanken, der jedes Jahr einen tollen Ausflug plant. Es macht immer wieder sehr viel Vergnügen mit dem RUNA-Team unterwegs zu sein.
Fazit: Wer sollte im Elsterpark seinen Urlaub verbringen? Ich finde der Elsterpark bietet viele Möglichkeiten, wie ihr lesen konntet. Durch die große Anzahl an barrierefreien Zimmern, eignet sich das Haus hervorragend für Gruppen. Aber auch Familien, Paare und Einzelpersonen werden sich hier sehr wohl fühlen. Ich würde empfehlen, mit dem eigenen PKW anzureisen, denn dann kann man die Region super erkunden.
Torgau ist nicht weit und immer gut für einen Ausflug. Dort kann man viele Sehenswürdigkeiten bestaunen, wie das Schloss Hartenfels uvm.
Auch Meißen, berühmt geworden durch das Porzellan, ist nicht weit. Wer größere Städte liebt sollte einen Ausflug nach Leipzig machen.
Ich hoffe, ich konnte Euch hier einen Eindruck unseres Ausflugs vermitteln und ein wenig Lust auf Euren nächsten Brandenburg-Urlaub machen.